der Moselvisionär

TOM BENZ

„Ich muss mal sehen, wie ich es zeitlich schaffe, aber ich hätte richtig Lust Syrah bei uns an der Mosel anzubauen!“ Bereits bei dieser Aussage dürfte klar sein, dass es sich bei Tom Benz um keinen konventionellen Moselwinzer, sondern einen echten Visionär handelt. Ein Jungwinzer, der um sein Wissen und Können weiß, und den Mut hat, damit neue, untypische Wege zu gehen.

Sein Winzerleben begann er 2015 nach dem Studium in Geisenheim im väterlichen Weingut in Monzel an der Mosel. Schon zu dieser Zeit wusste der junge Winzer, dass er seine ganz eigenen Vorstellungen von Weinbereitung hat und konnte 2017, also noch vor der kommerziellen Einführung, 200 Riesling-Stöcke eines uralten Klons von Nik Weis pflanzen. 2020 trennte sich Tom dann mit einer ganz klaren, eigenen Vorstellung vom heimischen Weingut und zog Hals über Kopf in die 75qm große Garage des Großvaters zwei Ortschaften weiter. Seither fungiert er hier mit insgesamt 3,5 Hektar und einem unglaublichen Rebsortenspiegel als „Garagenwinzer“. „Ich habe meine Linien nach Tom’s finest und Tom’s Garage getrennt, damit meine Kunden auf den ersten Blick erkennen können, welche Qualitätsstufe sie gerade kaufen.“, beschreibt der Moselwinzer.

Blickt man in den Keller und seine Weinberge, dann versteht man einerseits, warum hier ein Visionär am Werk ist und andererseits, dass eben Qualität immer an erster Stelle steht. Denn Tom Benz ist kein Träumer, er ist ein Macher. „Ich bin ein absoluter Freund von trockenen Weinen, insbesondere von Rotweinen. Daher schätze ich mich auch wahnsinnig glücklich, dass ich 1 Hektar in der Minheimer Günterslay bewirtschaften und dort Riesling sowie Cabernet Sauvignon anbauen kann. Wahnsinnig steil, aber eben eine wahnsinns Lage!“, erklärt der Jungwinzer. Die Trauben dünnt er in einem speziell entwickelten Verfahren aus, lässt sie fast bis zur Überreife hängen und sie dann nahezu allesamt einen spontanen BSA (biologischen Säureabbau) machen. Der traditionsbewusste Fachmann schüttelt vermutlich bereits jetzt mit dem Kopf und insbesondere dem klassischen Moselwinzer stellen sich bei Begriffen wie „weiche Säure“ die Nackenhaare auf. „Ich bin absolut stolz ‚weiche Säure‘ auf meine Etiketten schreiben zu dürfen. Auch wenn ich weiß, dass das nicht überall gut ankommt. Doch Riesling von der Mosel kann, gerade wegen unserer sensationellen Böden, so viel mehr, als das, was wir heute auf dem Markt sehen.“, erklärt Tom begeistert. „Mein Herz schlägt neben dem Riesling aber insbesondere für kräftige, schwere Rotweine, die sich in meinen Cuvées, Spätburgundern und seit Jahren auch in einem Cabernet Sauvignon widerspiegeln. Wenn ich die Zeit finde, würde ich gerne auch noch Syrah anpflanzen. Eine geniale Rebsorte. Und ich muss gestehen, dass uns hier der Klimawandel tatsächlich in die Karten spielt.“, fügt er vorausschauend hinzu.

Es mag ein wenig hanebüchen wirken, ein Garagenwinzer mit atypischen Herstellungsverfahren und großen Plänen von weiteren „Überseeausreisern“ – doch genau hier vereinen sich die Stärken eines Visionärs: Können, Kreativität, Mut und der nötige Biss, neue Ideen auch umzusetzen. Dabei gibt Tom seiner Heimat, der Mosel, einen ganz neuen, eigenen Anstrich, ohne die Liebe zu seiner Herkunft zu verlieren. Es würde uns alle also sehr wundern, wenn wir nicht noch viel von ihm und seinen ‚typisch anderen‘ Weinen hören würden!

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